Tourismusministerium präsentierte Comebackplan

Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) hat gestern Abend mit Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) bei einer Veranstaltung in Wien die Ergebnisse eines Comebackplans für den heimischen Tourismus präsentiert.

Darin sind drei Schwerpunkte enthalten: Stärkung von Eigenkapital und neue Finanzierungsperspektiven, Modernisierung des Arbeitsmarktes sowie Reiseverhalten der Zukunft und Kooperation zwischen Tourismus und Regionen.

Die Pandemie habe das Reiseverhalten österreichischer Gäste verändert. Die Österreich Werbung (ÖW) hat ein zusätzliches Budget von 40 Mio. Euro „für die größte Kampagne, die die ÖW jemals gemacht hat“ bekommen, sagte ÖW-Chefin Lisa Wedding.

Beim Bereich Arbeitsmarkt brauche es eine Modernisierung. ÖVP-Arbeitsminister Martin Kocher habe Unterstützung zur Reform des touristischen Arbeitsmarktes angekündigt. 15 Prozent der Arbeitskräfte seien in andere Branchen abgewandert, sodass Tourismusbetrieben derzeit das Personal für die Öffnung fehle.

Tourismus will an Rahmenbedingungen arbeiten

Robert Seeber, Obmann der Bundessparte Tourismus, sagte: „Der bereits vor der Krise bestehende Fachkräftemangel hat sich weiter verschärft. Wir stehen im Wettbewerb mit anderen Branchen und müssen an unserer Attraktivität und den Rahmenbedingungen arbeiten.“ Die Branche habe einige Assets wie Kost, Logis und gutes Trinkgeld – diese Dinge werde man neben dem guten Betriebsklima und der Wertschätzung zukünftig in den Fokus stellen.

Als dritter Schwerpunkt für den Comebackplan des heimischen Tourismus wurde die Stärkung von Eigenkapital und neue Finanzierungsperspektiven definiert. Dazu Köstinger: „Das Thema der Eigenkapitalausstattung war bereits vor der Krise evident und hat sich jetzt noch verstärkt. Die Wirtschaftshilfen waren wichtig, sie haben die Mitarbeiter unterstützt, Jobs konnten gehalten werden – nun braucht es aber langfristige Perspektiven.“

Tourismus will erneut reduzierte Mehrwertsteuer

Aktuell werden neue Förderungsrichtlinien für die gewerbliche Tourismusförderung des Bundes erarbeitet. Seeber bezeichnete das Eigenkapital als „größte Herausforderung“ für die Unternehmen der Branche – über ein Drittel sei hoch verschuldet – und richtete in diesem Zusammenhang an Bundeskanzler Kurz den Wunsch nach einer im Jahr 2022 neuerlich reduzierten Mehrwertsteuer von fünf Prozent.