Flüchtlinge an Grenze zu Belarus: Litauen baut Zaun

Litauen hat angesichts einer stark steigenden Zahl Geflüchteter mit dem Bau eines Drahtzauns an der Grenze zu Belarus begonnen. Nach Angaben eines Grenzschutzsprechers sollen Soldaten bei dem Kurort Druskininkai in der Nähe des Dreiländerecks zu Belarus und Polen die Barriere errichten. Die Länge dieses Grenzabschnitts betrage 30 Kilometer, sagte er laut Agentur BNS heute in Vilnius.

Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hat der EU wiederholt damit gedroht, als Reaktion auf die gegen Minsk verhängten Sanktionen Flüchtlinge aus Kriegsgebieten durchzulassen.

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Über 1.500 Menschen heuer aufgegriffen

Besonders stark davon betroffen ist Litauen, das eine fast 680 Kilometer lange Grenze zu Belarus hat. Nach offiziellen Angaben wurden bereits mehr als 1.500 Menschen aufgegriffen – von ihnen 37 innerhalb von 24 Stunden, wie der Grenzschutz heute mitteilte. Im gesamten Vorjahr waren es 81 Flüchtlinge.

Die Regierung in Vilnius wollte sich daher mit Gesetzesänderungen befassen, um das Prüfverfahren zu beschleunigen. Das Kabinett hatte zuvor bereits den Notstand verhängt, um leichter und schneller reagieren zu können. Litauens Staatspräsident Gintanas Naueseda berief zudem für Montag den nationalen Sicherheitsrat des baltischen EU- und NATO-Landes ein.