Londoner Polizist gesteht Mord an Sarah Everard

Ein mittlerweile seit März dringend tatverdächtiger Polizist hat vor Gericht den Mord an der Londonerin Sarah Everard gestanden. Er bekenne sich schuldig, sagte der 48-Jährige heute bei einer Videoanhörung. Der Mann soll die 33-Jährige am 3. März entführt, vergewaltigt und schließlich getötet haben.

Der Fall hatte in Großbritannien für große Aufregung gesorgt und zu einem Aufschrei wegen Gewalt gegen Frauen geführt. An einer Mahnwache in London nahm sogar Prinz Williams Ehefrau, Herzogin Kate (39), teil.

Abenteuerliche Aussage

Der Polizist war am 9. März festgenommen worden. Kurz danach wurde Everards Leiche in einem Wald in der südostenglischen Grafschaft Kent gefunden – wenige Meter von einem Grundstück entfernt, das dem mutmaßlichen Täter gehört. Er hatte bereits bei einer Anhörung vor einem Monat die Entführung sowie die Vergewaltigung gestanden.

Mehrere Hinweise führten die Polizei auf die Spur ihres Kollegen, der unter anderem für die Bewachung diplomatischer Gebäude eingeteilt war, vorwiegend Bilder aus Überwachungskameras.

In Vernehmungen hatte der Polizist zunächst angegeben, osteuropäische Kriminelle hätten ihn gezwungen, eine Frau zu entführen und ihnen zu übergeben, um Schulden zu begleichen. Er habe daher Everard diesen Verbrechern unverletzt übergeben. Unter dem Druck der Indizien gestand er aber schließlich, die Frau ermordet zu haben.