Die wenigsten Inder praktizieren Yoga

Yoga, eine Körper und Geist umfassende traditionelle hinduistische Lehre, boomt seit Jahren in vielen westlichen Ländern. Doch im Entstehungsland Indien wird diese Lehre, die körperliches und geistiges Wohlbefinden und Gesundheit stärkt, von überraschend wenigen Menschen verfolgt.

Laut einer Umfrage des US-amerikanischen Pew Research Center praktiziert nur eine Minderheit der indischen Bevölkerung jemals Yoga. Nur etwas mehr als ein Drittel (35 Prozent) gab an, überhaupt je Yoga betrieben zu haben. 22 Prozent der Bevölkerung machen Yoga höchstens einmal im Monat, sechs Prozent einmal in der Woche und nur sieben Prozent täglich.

Sechs von zehn Hindus machten noch nie Yoga

62 Prozent der befragten Inderinnen und Inder sagten, dass sie nie Yoga betreiben. Nach Religionszugehörigkeit unterschieden zeigt sich, dass 62 Prozent aller Hindus nie Yoga betreiben. Bei Buddhisten, Muslimen und Christen ist der Prozentsatz mit 60, 68 und 74 Prozent noch etwas höher. Am höchsten ist die Begeisterung für Yoga unter Sikhs und Jains, bei denen nur 49 bzw. 39 nie Yoga machen.

Die hindunationalistische Regierung von Premierminister Narendra Modi wirbt aktiv dafür, Yoga zu betreiben. Im Westen ist der Aufstieg von Yoga aber offenbar eher erkennbar: Schon 2017 gaben 14 Prozent der Erwachsenen in den USA an, im vergangenen Jahr Yoga betrieben zu haben.

Wegen anderer Fragestellung sind die Daten mit jenen der indischen Umfrage allerdings nicht vergleichbar. In Europa antworteten ebenfalls 2017 26 Prozent der Befragten aus 15 Ländern, dass sie Yoga nicht nur als körperliches Training, sondern als spirituelle Praxis sehen.