Milliarden auseinander: London erkennt Brexit-Rechnung nicht an

Zwischen Großbritannien und der EU bahnt sich der nächste Brexit-Konflikt an: Diesmal geht es ums Geld. Brüssel fordert von London 47,5 Milliarden Euro für noch offene Verpflichtungen aus der Zeit als EU-Mitglied. Die britische Regierung will allerdings weniger zahlen: „Wir erkennen diese Summe nicht an“, sagte ein Regierungssprecher heute in London.

Man gehe weiterhin von Nettokosten in Höhe von 35 bis 39 Milliarden Pfund (etwa 40 bis 45 Mrd. Euro) aus, sagte der Sprecher von Premierminister Boris Johnson. Bei der EU-Zahl handle es sich um eine Schätzung für interne Rechnungslegungszwecke.

„Zum Beispiel wird nicht die Summe widergespiegelt, die dem Vereinigten Königreich geschuldet wird. Das reduziert den Betrag, den wir zahlen“, so der Sprecher.

Rechnungsbetrag für EU endgültig

In Brüssel hieß es dagegen, der Finanzbericht mit dem Rechnungsbetrag von 47,5 Milliarden Euro sei endgültig. „Die Berechnungen wurden im Einklang mit den Bestimmungen des Austrittsabkommens durchgeführt“, sagte ein Sprecher der EU-Kommission.

2021 müsse Großbritannien von dem Betrag 6,8 Milliarden Euro zahlen. Die erste Rate davon sei bereits überwiesen worden. Die Kommission habe derzeit absolut keine Hinweise darauf, dass die EU-Kalkulationen von britischer Seite infrage gestellt würden.