Über 330 Waldbrände in Russland: Feuer breiten sich aus

Die schweren Waldbrände im Osten Russlands, in der besonders betroffenen sibirischen Region Jakutien, breiten sich aus. Dort standen heute knapp 440.000 Hektar Waldfläche bei 158 Bränden in Flammen, teilte die Forstschutzbehörde mit.

In dem Gebiet gilt der Ausnahmezustand. Insgesamt tobten in Russland den Behörden zufolge 336 Waldbrände auf einer Fläche von mehr als einer halben Million Hektar – mehr als das Doppelte der Fläche Luxemburgs.

Rund 7.000 Menschen und Dutzende Flugzeuge seien im Einsatz, um die Brände einzudämmen. Im Gebiet Tscheljabinsk am Uralgebirge mussten Hunderte Menschen in Sicherheit gebracht werden, als einzelne Orte evakuiert wurden.

In Jakutien beschoss ein Flugzeug vom Typ Antonow An-26 nach Behördenangaben Wolken, um sie künstlich abzuregnen. Nach dem Beschuss mit speziellen Patronen wird Silberjodid freigesetzt, das in den Wolken zu einer chemischen Reaktion führt und so eine Regenfront erzeugt.

Waldbrände in Russland

Das Video zeigt einen Teil der Waldbrände in Russland. Quelle: APTN

Greenpeace: Lage sehr ernst

Die Lage in Jakutien sei sehr ernst, die Rauchbelastung der Luft hoch, teilte die Umweltorganisation Greenpeace mit. Sie hatte auch freiwillige Löschhelfer in den besonders betroffenen Nationalpark mit den berühmten Lenafelsen geschickt. Das Areal, das seit 2012 zum Welterbe der UNESCO gehört, wurde nun für Touristen und Touristinnen geschlossen.

Waldexperten von Greenpeace beklagen, dass sich die Situation mit den Bränden in Russland wegen des Klimawandels verschärft habe. Es gebe ungewöhnliche Hitzewellen mit trockenen Gewittern und langen Dürren. Allerdings breche nur ein Teil der Feuer etwa wegen Blitzeinschlägen aus. Das Gros der Brände werde von Menschen verursacht, hieß es.