Kuba erteilte eigenem Vakzin eine Notfallzulassung

Kuba hat dem im eigenen Land entwickelten Coronavirus-Vakzin Abdala eine Notfallzulassung erteilt. Die Gesundheitsbehörde CECMED gab gestern grünes Licht für den Impfstoff, nachdem die Hersteller im vergangenen Monat mitgeteilt hatten, dass Abdala nach drei Dosen eine Wirksamkeit von 92,28 Prozent erreiche. Kuba hat insgesamt fünf Impfstoffe entwickelt bzw. arbeitet noch an deren Entwicklung.

Fläschen der kubanische Coronavirus-Impfung Abdala
Reuters/Alexandre Meneghini

Bereits seit Mai impft das Land seine Bevölkerung mit den beiden Vakzinen Abdala und Soberana 2 – obwohl beide bisher nicht zugelassen waren. Mehr als drei Millionen der insgesamt 11,2 Millionen Einwohner und Einwohnerinnen Kubas haben bereits mindestens eine Impfdosis erhalten, 1,7 Millionen Menschen sind vollständig gegen das Coronavirus geimpft.

Kuba hat keine ausländischen Impfstoffe gekauft oder angefordert. Das ehemals unter strikten US-Sanktionen stehende Land begann bereits in den 1980er Jahren damit, Impfstoffe selbst herzustellen. Am Donnerstag kündigte der kubanische Hersteller Finlay de Vacunas eine Wirksamkeit von über 91 Prozent für das Vakzin Soberana 2 an. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat eine Wirksamkeitsschwelle von 50 Prozent für Impfstoffe festgelegt.