Tencent darf Videodienste nicht fusionieren

Chinas Wettbewerbshüter haben die Pläne des heimischen Technologieriesen Tencent verboten, die beiden führenden chinesischen Videostreamingdienste Huya und DouYu zu fusionieren. Der kombinierte Marktanteil von Huya und DouYu beim Videospiel-Livestreaming würde über 70 Prozent liegen, teilte die Regulierungsbehörde SAMR heute nach der Prüfung weiterer Tencent-Zugeständnisse mit.

Ein Zusammenschluss würde damit die Dominanz des Großaktionärs Tencent verstärken, da der Konzern bereits einen Marktanteil von über 40 Prozent im Segment des Onlinespielbetriebs innehabe, hieß es weiter. Tencent ist mit 36,9 Prozent der größte Anteilseigner von Huya und besitzt auch mehr als ein Drittel von DouYu. Beide Firmen sind in den USA börsennotiert und haben zusammen einen Marktwert von 5,3 Milliarden US-Dollar (4,47 Mrd. Euro). Tencent hatte die Pläne zur Fusion von Huya und DouYu im vergangenen Jahr angekündigt.

China zieht Daumenschrauben für Börsengänge an

Die chinesischen Behörden sind zuletzt verstärkt gegen heimische Tech-Unternehmen vorgegangen. So verhängten sie im April eine Rekordstrafe von umgerechnet rund 2,3 Milliarden Euro gegen den Onlinehandelsgiganten Alibaba wegen wettbewerbswidrigen Verhaltens. Auch den seit Kurzem an der New Yorker Börse notierten chinesischen Fahrdienstvermittler Didi nahmen die Behörden härter an die Kandare, was für Verunsicherung auf den Märkten sorgte.

China hat auch verstärkt heimische Unternehmen ins Visier genommen, die auf ausländischen Aktienmärkten notiert sind und ihre Vorgaben für künftige Börsengänge im Ausland verschärft. Dabei geht es unter anderem den Angaben zufolge um eine Sicherheitsüberprüfung, mit der verhindert werden solle, dass Nutzerdaten im Ausland von staatlicher Seite beeinflusst, kontrolliert bzw. manipuliert werden könnten.