In Moldawien wählen die Bürgerinnen und Bürger heute ein neues Parlament. Die Wahl gilt als richtungsentscheidend – laut moldawischen Politikbeobachtern haben die proeuropäischen, reformorientierten Kräfte erstmals Chancen auf eine Mehrheit. Die insgesamt 2.000 Wahllokale schließen um 21.00 Uhr Ortszeit (20.00 Uhr MESZ). Wahlberechtigt sind in der Ex-Sowjetrepublik rund 3,2 Millionen Menschen.
Knapp zwei Dutzend Parteien, Wahlbündnisse und parteifreie Kandidaten treten an. Wahlumfragen zufolge haben lediglich drei bis vier davon Chancen, den Sprung ins Parlament tatsächlich zu schaffen.
Dazu gehören die als Favorit des Rennens geltende proeuropäische Partei Aktion und Solidarität (PAS) um Staatspräsidentin Maia Sandu, das Wahlbündnis der prorussischen Sozialisten und Kommunisten (BECS) und die ebenfalls prorussische Kleinpartei Shor des im Ausland abgetauchten gleichnamigen Oligarchen Ilan Shor. Ausschlaggebend dürften dabei die Stimmen der Hunderttausenden im Ausland wohnhaften Moldawier sein.
Moldawien ist eines der ärmsten Länder Europas. Das Land zwischen Rumänien und der Ukraine ist seit 2004 Schwerpunktland der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit.