Kuba: Demonstrationen gegen Regierung

Erstmals seit Jahren sind in Kuba wieder Demonstranten und Demonstrantinnen in großer Zahl gegen die sozialistische Regierung auf die Straßen gegangen.

Vor allem in der Ortschaft San Antonio de los Banos südwestlich der Hauptstadt Havanna protestierten zahlreiche Menschen gegen Mangelwirtschaft und Unterdrückung, wie auf in sozialen Netzwerken veröffentlichten Videos zu sehen war. Auch in Havanna und den Städten Holguin, Matanzas, Camagüey und Santiago de Cuba kam es zu Demonstrationen.

Präsident Miguel Diaz-Canel fuhr selbst nach San Antonio de los Banos und wandte sich im Staatsfernsehen an die Kubaner. „Wir werden die Souveränität und Unabhängigkeit dieser Nation nicht aufgeben“, sagte der Erste Sekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei. „Wenn sie die Revolution bezwingen wollen, müssen sie über unsere Leichen gehen.“

Nach Angaben von Regierungsgegnern gingen Sicherheitskräfte gegen die Demonstrierenden vor. „Wir rufen alle Revolutionäre dazu auf, auf die Straßen zu gehen und die Revolution an allen Orten zu verteidigen“, sagte Diaz-Canel.

Große Proteste gegen die sozialistische Regierung sind im autoritär regierten Kuba eher selten. Zuletzt hatten oppositionelle Künstler der San-Isidro-Bewegung aber immer wieder Menschen auf die Straßen gebracht und auch international für Aufmerksamkeit gesorgt.