Acht große Versicherer verpflichten sich dem Klimaschutz

Acht große europäische Versicherer und Rückversicherer wollen sich gemeinsame Richtlinien für einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz geben.

Die Mitglieder der neu gegründeten „Net-Zero Insurance Alliance (NZIA)“ hätten sich dazu verpflichtet, ihre Versicherungsportfolien bis 2050 unter dem Strich frei von Treibhausgasemissionen zu machen, wie der Chef der Initiative, Axa-Chef Thomas Buberl, gestern sagte.

Neben der französischen Axa gehören dem Bündnis, das sich im Frühjahr zusammengefunden hatte, die Allianz und die Münchner Rück aus Deutschland, Zurich und Swiss Re aus der Schweiz, die britische Aviva und der französische Rückversicherer SCOR an. Als achtes Mitglied ist die italienische Generali zur NZIA gestoßen.

Die Versicherer wollen sich individuell Ziele geben, die alle fünf Jahre überprüft werden sollen. Über die Fortschritte wollen sie jedes Jahr berichten. Damit werde die Versicherbarkeit von Unternehmen und deren Anlagen letztlich daran geknüpft, ob diese glaubwürdige Strategien für den Übergang in eine treibhausgasfreie Welt haben, sagte der UNO-Sondergesandte für den Klimaschutz, Mark Carney.

Lob und Kritik

Umwelt- und Klimaschutzorganisationen begrüßten die Initiative, kritisierten aber, dass die Versicherer Policen für Emittenten von Treibhausgasen nicht kategorisch ausschließen.

„Allianz, Axa, Munich Re und Zurich, vier von acht Gründungsmitgliedern der NZIA, gehören international zu den zehn wichtigsten Schadens- und Unfallversicherern im Öl- und Gasbereich“, sagte Regine Richter von der Organisation Urgewald. „Sie müssen sich verpflichten, keine neuen Öl- und Gasprojekte abzusichern, und das so schnell wie möglich, wenn ihre Klimaambitionen ernst genommen werden sollen.“