Trotz Lockdowns steigen Zahlen in Sydney

Trotz eines harten Lockdowns kämpft Sydney mit einem weiteren Anstieg der Coronavirus-Fälle. Die Gesundheitsbehörden meldeten heute 112 neue Infektionen in der australischen Metropole innerhalb eines Tages – ein neuer Höchstwert in dieser Infektionswelle. Gestern wurde der erste CoV-Todesfall in diesem Jahr gemeldet.

Das Virus hat sich trotz des seit mehr als zwei Wochen andauernden Lockdowns inzwischen in mehreren Vierteln der Fünfmillionenstadt ausgebreitet. Die Regierungschefin des Bundesstaates New South Wales, Gladys Berejiklian, machte die Fahrlässigkeit von Bewohnern und Bewohnerinnen verantwortlich, die sich trotz des Lockdowns trafen.

Seit mehr als zwei Wochen dürfen die Bewohner von Sydney ihr Haus nur noch aus triftigem Grund verlassen. Die Maßnahme wurde vorerst bis zum 16. Juli verlängert. Australiens größte Stadt ist wegen der Beschränkungen de facto vom Rest des Landes abgeschottet.

Schleppende Impfkampagne

Australien verfolgt anders als die europäischen Länder eine Strategie, die darauf abzielt, keinerlei Ansteckungen mit dem Virus mehr zu haben. Dafür machte die Regierung die Grenzen weitgehend zu und verhängte bereits bei wenigen Ansteckungen örtlich begrenzte, aber sehr strenge Lockdowns.

Diese Strategie hat es den Australiern ermöglicht, während der Pandemie relativ normal zu leben und gleichzeitig hohe Zahlen an Todesopfern zu vermeiden. Seit Beginn der Pandemie wurden in Australien mit 25,4 Mio. Einwohnern etwas mehr als 30.000 Infektionen und 910 Todesfälle gemeldet. Derweil schreitet die Impfkampagne schleppend voran: Nur etwa zehn Prozent der Australier sind vollständig geimpft.