Rendi-Wagner nennt Doskozil „unehrlich“

SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner legt im innerparteilichen Streit mit dem burgenländischen Landeshauptmann Hans Peter Doskozil nach und nennt ihn „unehrlich“ und „sehr inkonsequent“. Im Puls-4/24-„Sommergespräch“ warf sie ihm gestern weiters vor, dass ihm der Erfolg der Partei „nicht so wichtig“ sei. Inhaltlich hält sie aktuell Abschiebungen nach Afghanistan für durchführbar, ist für den Bau des Lobautunnels und für vorgezogene zweite Impftermine.

Streit „das Letzte, was wir brauchen“

Was die Situation der eigenen Partei nach dem Parteitag mit schwachem Vorsitzendenergebnis und anschließendem Konflikt mit Doskozil angeht, meinte Rendi-Wagner: „Das Letzte, was wir brauchen, ist Streit oder Selbstbeschäftigung.“ Das sei auch ihr Ziel. Sie werde und könne aber nicht jeden zwingen, „gemeinsam am Erfolg unserer politischen Bewegung zu arbeiten“. Offenbar sei Doskozil das auch „nicht so wichtig“.

Rendi-Wagner berichtete, dass sie sich zwei Tage nach dem Parteitag an den Landeshauptmann gewandt habe, um in Asylfragen auch nach dem gewaltsamen Tod der 13-jährigen Leonie eine gemeinsame Linie zu finden und diese allenfalls auch zusammen bei einer Pressekonferenz zu präsentieren. Doskozil habe ihr geantwortet, dass er dazu nichts sage, sei dann aber kurz darauf alleine mit Kritik an die Öffentlichkeit gegangen. Das Beispiel zeige, dass er „sehr inkonsequent“ und auch „unehrlich“ sei.

Eisenkopf: „Geht nicht um Persönliches“

Die bereits seit Längerem bestehenden Differenzen würden sich lediglich auf Inhaltliches beziehen, sagte die burgenländische Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf (SPÖ) heute am Rande einer Pressekonferenz. „Es geht ihm nicht um Persönliches, sondern um den Inhalt.“