123 Geflüchtete in Ärmelkanal gerettet

Im Ärmelkanal sind binnen eines Tages 123 Geflüchtete – darunter mindestens elf Frauen und zwei Kinder – in Seenot gerettet worden. Sie seien in mehreren Booten von Frankreich nach Großbritannien unterwegs gewesen, teilte die zuständige französische Behörde gestern mit.

Ein in Seenot geratenes Boot mit 55 Geflüchteten an Bord wurde nach Angaben der französischen Marine vor Equihen-Plage geborgen und in den Hafen von Boulogne-sur-Mer zurückgebracht.

Ein weiteres Boot mit 37 Menschen an Bord war auf einer Sandbank vor der Küste von Dünkirchen gestrandet. Da Rettungsboote die betroffene Stelle nicht erreichen konnten, mussten die Bootsflüchtlinge per Hubschrauber in Sicherheit gebracht werden.

Zwei weitere Boote waren nach Angaben der Behörden vor Gravelines und Sangatte in Seenot geraten. Die Insassen wurden von den Einsatzkräften in den Hafen von Calais zurückgebracht.

Warnungen vor Gefahren

Trotz Warnungen der Behörden vor den Gefahren auf der vielbefahrenen Schifffahrtsroute haben die Überfahrten von Geflüchteten über den Ärmelkanal seit Ende 2018 deutlich zugenommen. Vergangenes Jahr wurden mehr als 9.500 solcher Überfahrten oder versuchter Überfahren gezählt. Das waren viermal mehr als 2019.