Kurz: „Haben uns in Pandemie von bester Seite gezeigt“

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hat in einer Rede vor den Vereinten Nationen die Erfolge der Welt in der Pandemiebekämpfung gewürdigt. „Die Covid-Krise hat uns viele Bereiche gezeigt, in denen wir besser werden müssen. Doch wir haben uns in der Pandemie auch von der besten Seite gezeigt“, sagte er heute (Ortszeit) im UNO-Wirtschafts- und Sozialrat (ECOSOC) mit Blick auf Impfstoffentwicklung und die aufopfernde Arbeit des Gesundheitspersonals.

UNO-Generalsekretär Antonio Guterres zeichnete in seiner Rede ein dramatisches Bild der wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen der Pandemie. Millionen Menschen seien in die Armut gerutscht, zwei von drei Kindern hätten keinen Schulunterricht mehr. „Gewalt gegen Frauen hat ein schockierendes Ausmaß erreicht“, sagte der UNO-Generalsekretär. Zugleich warnte er davor, dass sich die Pandemie durch neue, ansteckendere Mutationen verschärfen könnte. „Die Welt braucht einen globalen Impfplan“, sagte er und forderte eine Verdoppelung der Produktion von Impfstoffen.

„Müssen zusammenarbeiten“

Kurz sagte, dass beim Wiederaufbau nach der Pandemie nicht auf die ärmeren Staaten vergessen werden dürfe, und hob diesbezüglich auch die Impfstoffspenden hervor. „Wir sehen positive Entwicklungen beim Wirtschaftswachstum für einige Staaten, aber viele Länder könnten den Anschluss verlieren, wenn wir nicht heute die richtigen Schritte setzen“, sagte der Kanzler.

„Klar ist: Wir müssen zusammenarbeiten und einander unterstützen. Wir müssen voneinander lernen und die besten Praktiken miteinander teilen“, sagte Kurz. Er stellte daraufhin die Lehren vor, die Österreich aus der Pandemie gezogen habe, und nannte dabei konkret die umfangreiche Teststrategie, die etwa auch die Schulöffnung begleitet habe, die wirtschaftlichen Unterstützungsmaßnahmen einschließlich der Kurzarbeit, die „über eine Million Arbeitsplätze gerettet“ habe, und die Notwendigkeit, mehr für Digitalisierung zu tun.

Schließlich plädierte Kurz für einen Politikwandel nach der Krise, damit die Erholung „besser und grüner“ wird. „Wir brauchen Lösungen für eine Welt, die nachhaltiger, inklusiver, gerechter, stärker gleichberechtigt und widerstandsfähiger ist“, sagte er mit Blick auf die UNO-Nachhaltigkeitsziele und das Pariser Klimaabkommen.