USA wollen Tausende Dolmetscher aus Afghanistan holen

Kurz vor dem Ende des US-Truppenabzugs aus Afghanistan will Washington Tausende Dolmetscher und Helfer aus dem Land am Hindukusch bringen. Auf Anweisung von Präsident Joe Biden würden die USA ab Ende Juli mit der Operation „Allies Refuge“ (Dt.: „Zuflucht der Verbündeten“) beginnen, sagte ein hoher Regierungsbeamter heute.

Das Programm unterstützt berechtigte afghanische Staatsangehörige und ihre Familien bei den Umsiedlungsflügen. Schätzungen zufolge kommen etwa 18.000 Menschen infrage. Zusammen mit ihren Familien könnte die Gesamtzahl auf bis zu 100.000 Menschen steigen. Laut Pentagon-Sprecher John Kirby liegt die Operation in der Hand der US-Armee.

Viele der afghanischen Dolmetscher, die in den vergangenen zwei Jahrzehnten mit den US- und NATO-Streitkräften zusammengearbeitet haben, fürchten Vergeltungsmaßnahmen der Taliban.

Taliban auf dem Vormarsch

Parallel zum rasch fortschreitenden Abzug der westlichen Truppen aus Afghanistan haben die Taliban in den vergangenen Monaten große Teile des Landes erobert.

Nach Angaben aus afghanischen Regierungskreisen konzentriert sich die Armee des Landes mittlerweile darauf, die größeren Städte, wichtige Straßen sowie Grenzposten gegen den Vormarsch der Islamisten abzusichern.