Unwetter in Deutschland: Vier Tote

Durch die heftigen Unwetter sind am Donnerstag in Deutschland vier Menschen gestorben. Im betroffenen Landkreis Ahrweiler im deutschen Bundesland Rheinland-Pfalz wurde der Katastrophenfall ausgerufen. Nach Angaben der Polizei waren mehrere Orte wegen Hochwassers von der Außenwelt abgeschnitten. Dutzende Menschen sollen laut den Behörden vermisst sein.

Wie der SWR heute Früh berichtet hat, sind in der 750-Einwohner-Gemeinde Schuld bei Adenau in der Eifel im deutschen Bundesland Rheinland-Pfalz nach starken Unwettern sechs Häuser eingestürzt.

25 weitere sollen einsturzgefährdet sein. Rund 30 Menschen werden vermisst. Die Lage in Schuld sei unübersichtlich, zitierte der SWR einen Sprecher der Polizei in Koblenz.

Im betroffenen Landkreis Ahrweiler wurde der Katastrophenfall ausgerufen. Nach Angaben der Polizei waren mehrere Orte wegen Hochwassers von der Außenwelt abgeschnitten. Menschen seien auf die Dächer ihrer Häuser geflüchtet und warteten dort auf die Rettungskräfte.

Der zuständige Landrat Jürgen Pföhler rief die Menschen auf, möglichst zu Hause zu bleiben und „sich gegebenenfalls in höher gelegene Stockwerke“ zu begeben. „Die Lage ist sehr ernst“, sagte er. Es bestehe Lebensgefahr.

Zwei Feuerwehrmänner starben im Sauerland

Bei Rettungsarbeiten nach dem Starkregen kamen in Deutschland zwei Feuerwehrmänner ums Leben. In Altena im Sauerland ertrank ein 46-Jähriger Feuerwehrmann bei der Rettung eines Mannes nach dem Starkregen. Er wurde von den Wassermassen fortgerissen, wie ein Sprecher der Polizei gestern bestätigte.

Der Ort Altena ist überflutet
picturedesk.com/dpa/Marc Gruber

Nur zwei Stunden später kollabierte ein 52 Jahre alter Feuerwehrmann bei einem Einsatz im Bereich des Kraftwerks Werdohl-Elverlingsen (Nordrhein-Westfalen).

Ein Verletzter bei Dacheinsturz in Einkaufszentrum

In Würselen bei Aachen stürzte das Flachdach eines Einzelhandelsgeschäfts in einem Einkaufszentrum ein. Eine verletzte Person habe sich selbst retten können, teilte die Stadt mit.

Der Bereich sei mit Rettungshunden abgesucht worden, es wurden jedoch keine weiteren Menschen in dem Gebäude entdeckt. Der Komplex mit mehreren Geschäften wurde zunächst komplett geräumt. Nachdem das Gebäude von Fachleuten in Augenschein genommen wurde, blieb nur der Bereich mit dem eingestürzten Dach gesperrt.

Stausee drohte überzulaufen

In Hückeswagen im Oberbergischen Kreis lief aufgrund der heftigen Regenfälle die Bevertalsperre über. Das Wasser laufe aktuell unkontrolliert über den Rand der Staumauer, teilte ein Sprecher der Leitstelle heute Früh mit.

Mehr als 1.000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Nach enormen Regenfällen hatten die Behörden im Bergischen Land einen unkontrollierten Überlauf der Wuppertalsperre bei Radevormwald befürchtet.

Einsatzkräfte der Feuerwehr können das Wasser nach Angaben eines Sprechers der Leitstelle Oberbergischer Kreis mittlerweile jedoch kontrolliert ablaufen lassen. Aus Sicherheitsgründen wurden die Anrainer der Wupper in Radevormwald bereits am späten Abend aufgefordert, ihre Wohnungen zu verlassen, auch mit Lautsprecherdurchsagen. Für Betroffene wurde eine Betreuungsstelle in einer Schule in Radevormwald eingerichtet.