Eine Frau hat eine Mund-Nasen-Schutzmaske auf der Straße über den Arm gebunden
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CoV-Fälle nehmen zu

Regierung berät Maßnahmen gegen Delta

Der Anstieg der Coronavirus-Infektionen ruft die Bundesregierung auf den Plan. Wie Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Mittwoch (Ortszeit) in New York mitteilte, wird es am Donnerstag eine Sitzung der Coronavirus-Taskforce im Bundeskanzleramt geben. Man wolle dabei „das Thema Reiserückkehrer und Nachtgastronomie verstärkt betrachten, um hier bestmöglich zu agieren“, sagte Kurz.

Von weiteren Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie über die Impfung hinaus war am Mittwochnachmittag auch aus dem Gesundheitsministerium noch nicht die Rede gewesen. „Um die Öffnungsschritte beibehalten zu können, müssen wir die Delta-Variante jetzt gemeinsam bekämpfen. Besonders wirksam für die Eindämmung der Delta-Variante ist ein vollständiger Impfschutz“, so Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne).

Laut den bisherigen Plänen der Regierung sollte die Maskenpflicht auch für Kunden im Non-Food-Handel am 22. Juli fallen. Die Taskforce tagt laut Kanzler „unter Einbindung aller Ministerien“. Er selbst wird nicht persönlich teilnehmen können, weil er am Donnerstag von New York zu einer IT-Konferenz in den Rocky-Mountain-Staat Montana weiterreist.

Kurz gegen Grenzschließungen

Kurz hatte in den vergangenen Tagen während seines USA-Besuchs wiederholt dafür plädiert, in der Pandemiebekämpfung auf Eigenverantwortung statt staatliche Maßnahmen zu setzen. Er nannte diesbezüglich die Coronavirus-Impfung als „Game-Changer“ und äußerte seine Erwartung, dass die Infektionszahlen schon bald stark steigen könnten. Skeptisch äußerte er sich unter anderem zum Thema Grenzschließungen. „Das Virus macht vor Grenzen keinen Halt“, sagte er unter anderem.

Mückstein will Delta-Variante „rasch gegensteuern“

Mückstein hatte vor den Aussagen des Kanzlers Maßnahmen gegen die Ausbreitung der Delta-Variante angekündigt „Wir müssen nun rasch gegensteuern und diskutieren daher intensiv, welche Maßnahmen wir kurzfristig setzen könnten“, schrieb Mückstein am Mittwoch auf Twitter.

Mückstein betonte, dass bereits 90 Prozent der Neuinfektionen auf die ansteckendere Delta-Variante zurückzuführen seien. „Diese Entwicklung ist für mich Anlass zu Sorge und Vorsicht. Denn die Infektionen werden auch zu einem Anstieg der Hospitalisierungen führen“, sagte der Minister.

„Bitte lasst euch impfen!“

Mittwochnachmittag hatte Mückstein in einer gemeinsamen Aussendung mit Kurz an die jüngere Generation appelliert, sich impfen zu lassen. „Die Lösung im Kampf gegen die Pandemie lautet nur impfen, impfen, impfen. Daher rufen wir besonders die jungen Menschen im Land auf: Bitte lasst euch impfen! Bei der Ausbreitung der Delta-Variante seid ihr die am meisten betroffene Altersgruppe. Die Impfung schützt gegen die Delta-Variante“, so Bundeskanzler und Gesundheitsminister unisono angesichts hoher Inzidenzen bei Jüngeren.