Zahl der Erstimpfungen geht stark zurück

Die Zahl der Coronavirus-Schutzimpfungen in Österreich geht stark zurück. Für Donnerstag meldete das Gesundheitsministerium nur 73.648 neue Impfungen – ein Rückgang um 20.000 gegenüber der Vorwoche und fast halb so viel wie am 2. Juni, dem bisher stärksten Tag der Impfkampagne. An diesem Tag wurden mehr als 143.000 Menschen geimpft.

Besonders deutlich ist der Rückgang bei den Erstimpfungen: Binnen sieben Tagen gab es durchschnittlich nur knapp 17.000 pro Tag.

Durchimpfung stagniert

Damit stagniert auch die Durchimpfung. Erstimpfquoten von 80 Prozent und mehr werden bisher nur bei den über 65-Jährigen erreicht. Bei den jüngeren Altersgruppen – die sich erst seit Kurzem impfen lassen können – sind erst zwischen 38 Prozent (bei den Zwölf- bis 24-Jährigen) und 76 Prozent (bei den 55- bis 64-Jährigen) zumindest einmal geimpft.

Bei Letzteren gab es in der Vorwoche nur einen minimalen Anstieg um etwas über einen Prozentpunkt. Für über eine Million Kinder unter zwölf Jahren ist noch gar kein Impfstoff zugelassen.

Starke Schwankungen

Zwar schwankt die Zahl der täglich durchgeführten Impfungen deutlich, weil an Wochenenden und an Montagen weniger geimpft wird. Durchschnittlich gab es in den letzten sieben Tagen laut APA-Berechnungen aber nur noch 64.000 Impfungen pro Tag. Zum Vergleich: Bis vor einer Woche lag der Durchschnitt noch deutlich über 80.000 Impfungen täglich und vereinzelt sogar über 90.000.

In einer ursprünglichen Version der Grafik wurden den Zahlen falsche Beschriftungen zugeordnet. Der Fehler ist korrigiert.

Der Rückgang ist zu einem Gutteil auf weniger Erstimpfungen zurückzuführen. In den vergangenen sieben Tagen gab es nur noch 16.846 Erststiche (inklusive des Einmalimpfstoffs von Johnson & Johnson) und 47.000 Zweitimpfungen. Zum Vergleich: Vor drei Wochen lag der Siebentagesschnitt noch bei knapp 32.000 Erstimpfungen und 51.000 Zweitstichen.

Regierung mit Aufruf

Angesichts der mittlerweile wieder stark steigenden Infektionszahlen hat die Regierung daher zuletzt vor allem junge Menschen zur Impfung aufgerufen. Laut Zahlen der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) gab es in der Vorwoche die meisten Neuansteckungen in der Altersgruppe zwischen 15 und 24 mit einer 7-Tage-Inzidenz von fast 45 Infektionen pro 100.000 Einwohner.

Das ist dreimal so viel wie im Durchschnitt (15 Infektionen pro 100.000 Einwohner). In dieser Altersgruppe sind erst 44 Prozent zumindest einmal geimpft, im Durchschnitt aller Altersgruppen sind 57 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner geimpft.