Nach Orban-Inserat: NEOS schaltet Anzeige in Ungarn

NEOS reagiert auf die Schaltung eines Inserats durch den rechtsnationalen ungarischen Premier Viktor Orban vergangene Woche in mehreren europäischen Zeitungen, in dem dieser erneut Stimmung gegen die EU gemacht hatte. Nun kontert NEOS mit einer großen Anzeige in der ungarischen Wochenzeitung „Magyar Hang“ („Ungarische Stimme“) morgen, wo Parteichefin Beate Meinl-Reisinger ihre Ideen für ein vereintes Europa vorstellt, berichtete der „Standard“ (Onlineausgabe) heute.

Meinl-Reisinger spreche sich darin etwa für ein „zukunftsfähiges und vereintes Europa aus, das Minderheiten sowie Presse- und Meinungsfreiheit schützt, und fordert die ungarische Regierung dazu auf, ebendiese gemeinsamen Werte ernst zu nehmen“, sagte NEOS-Mediensprecherin Henrike Brandstötter gegenüber dem „Standard“. „Magyar Hang“ gilt noch als eines der wenigen orbankritischen Medien in Ungarn. Zwei andere ungarische Medien hätten eine Veröffentlichung des NEOS-Inserates abgelehnt, hieß es seitens der Parlamentspartei.

Orban kritisierte „Superstaat“

Orban hatte in seinem Inserat, das vor gut einer Woche auch in der Tageszeitung „Die Presse“ veröffentlicht worden war, kritisiert, dass Brüssel einen „Superstaat“ errichten wolle, zu dem niemand die „Ermächtigung“ gegeben habe. Der ungarische Premier warnte außerdem vor „massenhafter Migration und Pandemien“.

Erschienen war das Inserat etwa auch in der konservativen dänischen Zeitung „Jyllands-Posten“ sowie im schwedischen Wirtschaftsblatt „Dagens Industri“. In Belgien hatten es dagegen sämtliche Zeitungen abgelehnt, die ganzseitige Anzeige des ungarischen Regierungschefs zu veröffentlichen.