Alitalia: Gewerkschaften auf Kriegsfuß wegen Jobkürzungen

Die Gewerkschaften gehen auf die Barrikaden gegen Pläne der Regierung zur Neugründung der Alitalia mit der Hälfte des jetzigen Personals. Die neue Alitalia soll am 15. Oktober mit der Bezeichnung Italia Trasporto Aereo (ITA) mit 52 Maschinen und circa 3.000 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen starten. 2022 soll die Zahl der Mitarbeiter auf 5.750 steigen, die Hälfte der bisherigen Belegschaft.

„Die neue Alitalia soll mit einer Miniflotte ohne Perspektiven für die Langstreckenflüge starten. Der Entwicklungsplan ist schwach und rechnet mit Gewinnen erst ab 2025. Diese Einstellung ist unannehmbar“, kritisierten die Gewerkschaften. Vor dem Start der neuen Alitalia ist noch eine Kapitalerhöhung geplant.

Alitalia mit mehr als 10.000 Beschäftigten hatte nach Gewerkschaftsangaben wegen der Pandemie in den vergangenen Monaten mehrmals Liquiditätsengpässe. Italiens Regierung hatte im Herbst 2020 Pläne zur Neustrukturierung vorgelegt. Alitalia hat bereits seit 2002 keine schwarzen Zahlen mehr geschrieben. 2017 stieg der italienische Staat ein. Diese Beihilfe ist derzeit noch Gegenstand von Untersuchungen der EU-Wettbewerbshüter. Die Pandemie brachte zusätzliche Schwierigkeiten.