Amos Vogel im Fokus des New York Film Festivals

Zum 100. Geburtstag des Filmwissenschaftlers und -kritikers Amos Vogel setzt das Lincoln Center sein Leben ins Zentrum des von 24. September bis 10. Oktober laufenden 59. New Yorker Filmfestivals. Der in Wien geborene Unterstützer vielfältiger Filmproduktionen bestimmte die amerikanische Filmszene entscheidend mit. Das Filmfestival porträtiert nun entscheidende Lebensphasen Vogels, bietet aber auch jungen Filmproduzenten eine Bühne.

„Die amerikanische Filmkultur verdankt Amos Vogel alles. Seine lebenslange Mission, das breiteste Angebot für das breiteste Publikum mit interessanten und augenöffnenden Filmen zu gestalten, ist heute noch eine Richtschnur für Filmprogrammgestalter in der ganzen Welt“, erklärte der aktuelle Programmgestalter des Lincoln Centers, Dennis Lim, anlässlich der Programmpräsentation.

Bestseller „Film als subversive Kunst“

Als Amos Vogelbaum am 18. April 1921 in Wien geboren, musste Vogel 1938 im Alter von 17 Jahren mit seinen jüdischen und kommunistischen Eltern vor dem NS-Regime fliehen. Die Familie fand im Süden der USA ein neues Zuhause, wo er zunächst Ökonomie studierte. Danach widmete er sein Leben dem Film. Seit April und noch bis Jahresende würdigt auch das Österreichische Filmmuseum Vogel mit einer Veranstaltungsreihe.

Gemeinsam mit seiner Frau Marcia Vogel leitete er den bedeutendsten amerikanischen Filmclub und stach mit der Erstaufführung von avantgardistischen Filmen und einer ungewöhnlichen Programmarbeit, die zum Beispiel Experimentalfilme und Dokumentationen in einer Aufführung verband, heraus. Später begründete er das Film Department des Lincoln Center mit und wurde mit seinen Büchern, etwa „Film als subversive Kunst“, zum Bestsellerautor.