Justiz billigte Ausgangssperre im Hotspot Katalonien

Zur Eindämmung der rasant steigenden Infektionszahlen führt der spanische CoV-Hotspot Katalonien eine nächtliche Ausgangssperre ein. Das katalanische Oberlandesgericht billigte heute einen Antrag der Regionalregierung in Barcelona. Die Maßnahme werde bereits in der Nacht auf morgen in Barcelona und 160 weiteren Gemeinden mit besonders schlechter Lage in Kraft treten und zunächst für eine Woche gelten, teilten die Behörden mit.

Rund sechs Millionen der gut 7,5 Millionen Bewohnerinnen und Bewohner der beliebten Urlaubsregion im Nordosten Spaniens an der Grenze zu Frankreich dürfen ab sofort zwischen 1.00 und 6.00 Uhr nur mit triftigem Grund auf die Straße gehen. Das gilt auch für Reisende, die in den betroffenen Gemeinde untergebracht sind. Die Ausgangssperre gilt nur für Städte mit mehr als 5.000 Einwohnern und hohen Infektionszahlen.

Ministerpräsident über Maßnahme: „Hart, aber nötig“

Die Maßnahme sei „hart, aber nötig“, sagte der regionale Ministerpräsident Pere Aragones. Er äußerte sich aber optimistisch: „Gemeinsam werden wir die Kurve umkehren.“ Vor Katalonien hatte bereits Valencia nächtliche Ausgangssbeschränkungen beschlossen. Andere Regionen wie Kantabrien, Navarra und Extremadura haben ähnliche Pläne. Auf den Balearen mit einer 7-Tage-Inzidenz von 156 werden die Rufe nach einem Ausgangsverbot immer lauter. Die Justiz der Kanaren erteilte dem Antrag der Regionalregierung eine Absage.

Seit Ende Juni schießen die CoV-Zahlen praktisch überall in Spanien rapide in die Höhe. Nirgendwo in Spanien ist aber die Lage derzeit so besorgniserregend wie in Katalonien. Zuletzt steckten sich 583 Menschen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen an. Zum Vergleich: Die 7-Tage-Inzidenz liegt in Spanien bei 282.