US-Magazin: Mehrere Fälle von „Havanna-Syndrom“ in Wien

Laut einem Bericht des US-Magazins „New Yorker“ sollen in Wien etwa zwei Dutzend US-Geheimdienstmitarbeiter, Diplomaten und andere Regierungsbeamte unter mysteriösen Beschwerden leiden, die dem „Havanna-Syndrom“ ähneln. Laut US-Beamten ist das die größte Häufung der Fälle außerhalb von Havanna. Offizielle Bestätigung dafür gibt es keine.

Seit 2016 hatten Dutzende kanadische und US-Diplomaten und -Diplomatinnen sowie deren Angehörige in Kuba Gesundheitsprobleme entwickelt, die als „Havanna-Syndrom“ bekannt wurden. Die Behörden in Kanada und den USA hatten zunächst mysteriöse „Akustikattacken“ als Ursache vermutet.

Fälle auch im Umfeld des Weißen Hauses

Betroffene berichteten, dass sie eine Art Druckwelle in ihrem Kopf spürten. Viele hörten auch laute Geräusche, vergleichbar mit Zikaden, die sie innerhalb des jeweiligen Gebäudes verfolgten, beim Öffnen einer Tür nach außen aber nicht mehr zu hören seien. Die Opfer litten im Anschluss unter anderem unter Kopfschmerzen, Schwindel, Schlafstörungen und Tinnitus. Deshalb ging man längere Zeit von „Akustikattacken“ auf die Diplomaten und ihr Umfeld aus. Später wurde spekuliert, Pestizide hätten die Symptome ausgelöst. Heuer wurden dann mehrere Fälle aus dem Umfeld des Weißen Hauses berichtet.

US-Regierung entschied sich für Geheimhaltung

Die genaue Ursache der Beschwerden in Wien, die von den US-Regierungsbehörden offiziell als „unerklärliche Gesundheitsvorfälle“ bezeichnet werden, ist laut „New Yorker“ unklar. Laut dem Magazin würden CIA, das Außenministerium und andere Behörden nun ihre Bemühungen verstärken, die Ursache zu ermitteln.

Der erste mögliche Fall sei in Wien ein paar Monate nach der Amtseinführung von US-Präsident Joe Biden gemeldet worden. Die Biden-Administration habe sich jedoch entschieden, die Vorfälle in Wien nicht bekanntzugeben – die Beamten seien besorgt gewesen, dass eine öffentliche Bekanntgabe die laufenden Ermittlungen behindern würde. Die österreichische Botschaft in den USA wollte laut „New Yorker“ keine Stellungnahme abgeben.