Ägypten lässt inhaftierte Aktivisten vor Opferfest frei

In Ägypten sind vor dem religiösen Opferfest mehrere inhaftierte Aktivistinnen und Aktivisten sowie Journalistinnen und Journalisten freigelassen worden. Sie saßen zum Teil seit vielen Monaten etwa wegen des Vorwurfs der Unterstützung terroristischer Gruppen oder der Verbreitung falscher Nachrichten im Gefängnis. Die ägyptischen Behörden hatten zuletzt wiederholt Gefangene vor größeren muslimischen Feiertagen auf freien Fuß gesetzt. Morgen beginnt das Opferfest.

Zu den gestern Freigelassenen gehört nach Angaben ihres Anwalts die Aktivistin und Journalistin Esraa Abdelfattah. Sie war eine der Organisatorinnen der ägyptischen Revolution im Jahr 2011, die zum Ende der 30-jährigen Herrschaft von Husni Mubarak geführt hatte. Abdelfattah saß zuletzt 21 Monate in Haft. Nach Angaben ihres Anwalts wurden die Vorwürfe gegen sie aber nicht fallengelassen. Vielmehr werde weiter ermittelt.

Striktes Regime

Zu den anderen Personen, die auf freien Fuß kamen, gehörten nach Angaben eines Anwalts unter anderen der Aktivist und Jurist Mahienour al-Masry, der Journalist Moatas Wednan, der Kolumnist Gamal al-Gamal, der Politiker Abdel Nasser und der Journalist Mostafa al-Asar. Auch gegen sie werde aber weiter ermittelt.

Ägypten wird seit 2014 von Abdel Fattah al-Sisi regiert, einem General und früheren Verteidigungsminister. Unter seiner Führung werden die Presse und die sozialen Netzwerke strikt kontrolliert und Kritiker mundtot gemacht.