Erste Verurteilung nach Sturm auf US-Kapitol

Gut ein halbes Jahr nach der Erstürmung des Kapitols durch Anhängerinnen und Anhänger des damaligen US-Präsidenten Donald Trump ist in Florida Berichten zufolge ein Mann zu acht Monaten Gefängnis verurteilt worden. Der 38-Jährige aus Florida hatte zuvor eingeräumt, in das Kapitol eingedrungen zu sein und die Arbeit des Kongresses behindert zu haben, berichtete gestern unter anderem die Zeitung „Washington Post“.

Demnach handelt es sich bei diesem Fall um das erste Verfahren eines Schwerverbrechens im Zusammenhang mit der Erstürmung. Beobachtern zufolge könnte die Entscheidung auf die Verurteilung weiterer Randalierer Einfluss haben.

„Symbolik der Tat unmissverständlich“

„Die Symbolik dieser Tat war unmissverständlich“, zitierte die Zeitung den Richter am Bundesbezirksgericht, Randolph D. Moss. Die Staatsanwaltschaft hatte eine 18-monatige Haftstrafe für den Mann gefordert. Als besonders schwerwiegend sah sie an, dass der 38-jährige mit Ausrüstung sehr weit in die Räume des Kapitols eingedrungen sei, um den friedlichen Machtübergang zu stören.

Das unterscheide ihn von anderen, die sich hätten mitreißen lassen. Der Richter hielt dem Mann zugute, dass er früh gestanden und erklärt hatte, seine Tat zu bereuen.

Anhänger Trumps hatten am 6. Jänner den Sitz des US-Kongresses in Washington erstürmt. Dabei kamen fünf Menschen ums Leben, darunter ein Polizist. Trump musste sich wegen des Angriffs einem Amtsenthebungsverfahren stellen, weil er seine Anhänger zuvor in einer Rede aufgestachelt hatte. Am Ende des Verfahrens wurde der Republikaner jedoch freigesprochen.