Belarus: Oppositionsführerin Tichanowskaja bittet USA um Hilfe

Die führende belarussische Oppositionspolitikerin Swetlana Tichanowskaja fordert die USA bei ihrem Besuch in Washington auf, die Demokratiebewegung gegen das Lukaschenko-Regime zu unterstützen. „Die USA haben eine moralische Verpflichtung, uns zur Seite zu stehen. Ich bitte die USA, der Bevölkerung beim Überleben zu helfen“, sagte sie gestern nach einem Treffen mit US-Außenminister Blinken dem Sender CNN. Es werde mehr Hilfe von den Vereinigten Staaten und der EU benötigt.

Bei dem Treffen seien die Dringlichkeit der Beendigung des harten Durchgreifens der Regierung um Präsident Alexander Lukaschenko, die bedingungslose Freilassung aller politischen Gefangenen in Belarus, ein alle Seiten umfassender politischer Dialog und neue Präsidentschaftswahlen unter internationaler Beobachtung besprochen worden, teilte das US-Außenministerium mit. Die Vereinigten Staaten stünden „an der Seite“ von Tichanowskaja und dem Volk von Belarus und würden „weiterhin ihre demokratischen Bestrebungen unterstützen“.

Tichanowskaja hält sich seit Sonntag in den USA auf. Heute wird sie zu Gesprächen im Weißen Haus empfangen. Tichanowskaja ist derzeit auf Weltreise, um Politiker und Exilbelarussen zu treffen und Unterstützer für ihre Bewegung zu gewinnen. Sie war im August 2020 bei der Präsidentschaftswahl in Belarus angetreten, nachdem ihr Ehemann, der bekannte Blogger Sergej Tichanowski, festgenommen und von der Präsidentschaftskandidatur ausgeschlossen worden war.