IEA erwartet für 2023 neuen Höchststand bei CO2-Emissionen

Die weltweiten Hilfspakete und Konjunkturprogramme zur wirtschaftlichen Erholung von der Coronavirus-Pandemie fließen nach Angaben der Internationalen Energie-Agentur (IEA) nur zum Bruchteil in saubere Energie. Von insgesamt rund 16 Billionen Dollar (knapp 13,6 Billionen Euro) an staatlichen Hilfsmaßnahmen seien nur 380 Milliarden Dollar für saubere Energie vorgesehen, teilte die IEA heute mit. Falls alle Projekte wie geplant umgesetzt würden, sei deshalb für 2023 ein neues Rekordhoch bei den CO2-Emissionen zu erwarten.

Laut dem Sustainable Recovery Tracker der IEA läge der Ausstoß von Treibhausgasen 2023 in diesem Fall um 3,5 Milliarden Tonnen über den CO2-Emissionen, die es gäbe, wenn sich alle Staaten an das vereinbarte Pariser Klimaziel halten würden.

„Worten Taten folgen lassen“

195 Länder haben sich 2015 auf der Pariser Klimaschutzkonferenz auf einen globalen Aktionsplan geeinigt, der die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius gegenüber vorindustriellen Werten begrenzen soll. Festgelegt wurde etwa ein festes CO2-Budget – eine Obergrenze für Emissionen, die maximal freigesetzt werden dürfen.

Seit Beginn der Coronavirus-Krise hätten viele Nationen über die Bedeutung eines Umbaus hin zu einer saubereren Zukunft gesprochen, sagte IEA-Chef Fatih Birol. Nun müssten viele davon ihren Worten aber auch Taten folgen lassen, forderte er. Nach Angaben der Vereinten Nationen ist für das Erreichen des 1,5-Grad-Ziels eine jährliche Verringerung der Emissionen um rund sieben Prozent nötig.