Tausende Hektar Wald durch Feuer in US-Staat Oregon zerstört

Durch den riesigen Waldbrand im US-Staat Oregon sind bis gestern mehr als 137.000 Hektar Wald zerstört worden. „Dieses Feuer ist eine echte Herausforderung“, erklärte Feuerwehrkommandant Joe Hessel. Der nach der nahe gelegenen Ortschaft „Bootleg“ getaufte Waldbrand im Süden Oregons ist das mächtigste von derzeit rund 80 aktiven größeren Feuern in den USA.

Ein Reh läuft in einem durch Feuer zerstörten Wald durch Asche
Reuters/David Ryder

Die Behörden ordneten binnen knapp zwei Wochen mehr als 2.100 Evakuierungen an, 67 Häuser wurden bisher zerstört. Der Feuerwehr ist es bisher nur gelungen, rund ein Viertel des „Bootleg-Feuers“ einzudämmen. Ungewöhnlich heißes und trockenes Wetter begünstigt die Ausbreitung der Flammen.

Schwere Feuer auch in Kalifornien

Auch in Kalifornien wüten weiter schwere Feuer. Eines davon, das „Dixie-Feuer“, könnte von dem US-Energieversorger Pacific Gas and Electric (PG&E) verursacht worden sein. Laut einem vorläufigen Bericht des Konzerns entdeckte ein Mitarbeiter am Tag des Ausbruchs des Feuers einen umgekippten Baum an einer Stromleitung und Flammen in unmittelbarer Nähe.

Das Unternehmen war bereits für das „Camp Fire“ in Kalifornien im Jahr 2018 verantwortlich. Damals lösten defekte Stromleitungen und mangelhafte Schutzvorkehrungen den Brand aus, bei dem 86 Menschen ums Leben kamen.

Klimakrise als Brandbeschleuniger

Auch in anderen Staaten entlang der US-Westküste und in Kanada lodern unzählige Brände. In der westkanadischen Provinz British Columbia wurden gestern mehr als 2.500 Evakuierungen angeordnet. Insgesamt wüten in der Provinz inzwischen rund 300 Waldbrände.

Nach Einschätzung von Fachleuten verstärkt die globale Erwärmung die Trockenheit in der Region und schafft damit die Bedingungen, in denen sich Waldbrände ausbreiten.

Brände in Russland

Unterdessen kommt es auch im Osten Russlands zu schweren Waldbränden. Diese können nach Einschätzung von Umweltschützern nicht so schnell gelöscht werden. „Große Gebiete in Jakutien sind bereits von Bränden erfasst. Hier hilft nur Regen“, sagte der Brandschutzexperte Grigori Kuksin von der Umweltorganisation Greenpeace in Russland am Dienstag der Agentur Interfax.

Es sei unwahrscheinlich, dass sich die Lage in der besonders betroffenen sibirischen Region Jakutien (Republik Sacha) vor Mitte August verbessere. Dort wüten derzeit die meisten Waldbrände im flächenmäßig größten Land der Erde.

Greenpeace geht davon aus, dass die Lage landesweit viel schlimmer ist als von den Behörden angegeben. Aus Satellitendaten gehe hervor, dass derzeit in Russland insgesamt eine Fläche von drei Millionen Hektar brenne. In der Statistik der Forstschutzbehörde ist dagegen von rund zwei Millionen die Rede.