Hosenstreit: Handballverband verweist auf Gespräche

Nachdem Norwegens Beachhandballerinnen für eine Protestaktion gegen die strengen Kleidervorschriften des Dachverbands eine Strafe kassiert haben, äußert sich nun die Europäische Handball-Föderation (EHF). In Abstimmung mit dem Weltverband IHF seien „weitere Schritte im Gange“, hieß es in einem Statement gestern.

Konkret wird auf ein bereits seit längerem geplantes Treffen im August verwiesen, bei dem Vorschläge erarbeitet und in weiterer Folge dem IHF unterbreitet werden sollen. Die Initiative der Norweger wurde erstmals bei einem EHF-Kongress im April diskutiert.

Längere Hose „unangemessen“

Die Spielerinnen hatten im Zuge der Europameisterschaft im bulgarischen Warna statt der vorgeschriebenen Bikinihöschen etwas längere Sporthosen getragen. Die Disziplinarkommission der EHF bewertete das als „Fall unangemessener Bekleidung“ und belegte das Team mit einer Geldstrafe in Höhe von 1.500 Euro.

Der Weltverband IHF schreibt vor, dass Männer während ihrer Beachhandballspiele Shorts tragen müssen, die „mindestens zehn Zentimeter“ über dem Knie enden. Spielerinnen müssen hingegen Bikinihosen tragen, die eng anliegend sind und eine Seitenbreite von „maximal zehn Zentimetern“ aufweisen.

„Spontane Aktion“ nach Ablehnung

Der Wechsel auf die etwas längeren Hosen sei eine „spontane Aktion“ gewesen, berichtete Nationalspielerin Katinka Haltvik dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk NRK. Der Sender hatte berichtet, dass die Auswahl bereits vor dem ersten Spiel den Antrag gestellt hatte, nicht in Bikinihöschen spielen zu müssen. Das habe der Dachverband abgelehnt.