Perus künftiger Präsident verspricht diverses Kabinett

Nach seinem hauchdünnen Sieg bei der Präsidentenwahl hat Perus künftiger Staatschef Pedro Castillo ein breit aufgestelltes Kabinett angekündigt. „Wir starten einen Aufruf an alle Fachleute, an die angesehensten und engagiertesten Leute im Land, wir bauen ein Team auf“, sagte der gewählte Präsident von der marxistisch-leninistischen Partei Peru Libre.

Der Sekretär der Partei in der Hauptstadt Lima, Richard Rojas, sagte, die künftige Ministerriege sei bereits vollständig.

Amtsantritt am 28. Juli

Castillo wird sein neues Amt am 28. Juli antreten. Der Dorfschullehrer hatte sich in der Stichwahl Mitte Juni knapp gegen die Rechtspopulistin Keiko Fujimori durchgesetzt. Der 51-Jährige kam auf 50,12 Prozent der Stimmen. Seine Gegnerin Fujimori erhielt 49,87 Prozent.

In den vergangenen Wochen hatte das Gericht zahlreiche Beschwerden und Einsprüche vor allem des Fujimori-Lagers zu bearbeiten. Deshalb wurde Castillo erst am Montag rund sechs Wochen nach der Stichwahl offiziell als Sieger bestätigt.

Auf Allianzen angewiesen

Im Wahlkampf hatte er eine neue Verfassung, die Verstaatlichung von Schlüsselindustrien und eine stärkere Kontrolle der Medien angekündigt. Allerdings war zunächst unklar, ob Castillo den radikalen Kurs seiner Partei auch nach dem Wahlsieg beibehält oder ob er einen moderateren Weg einschlägt.

Castillos Wirtschaftsberater Pedro Francke bemühte sich zuletzt schon einmal, die Wogen zu glätten und die Angst vor allzu radikalen Reformen im traditionell marktliberalen Peru zu zerstreuen. Im Kongress verfügt Peru Libre über keine eigene Mehrheit. Castillo dürfte also ohnehin auf Allianzen angewiesen sein, um seine Agenda umzusetzen.