Auch Norwegen setzt Abschiebungen nach Afghanistan aus

Nach Schweden und Finnland schiebt auch Norwegen vorübergehend keine Menschen nach Afghanistan ab. Grund dafür sei die Eskalation des Konflikts mit den Taliban, die eine Verschlechterung der Sicherheitslage und der humanitären Situation in dem Land mit sich bringe, teilten die beiden norwegischen Ausländerbehörden UDI und UNE heute in Oslo mit.

Deshalb habe man sich entschlossen, dass die Polizei bis zum 15. September keine Zwangsrückführungen in das konfliktgebeutelte Land ausführen werde. Das betrifft abgelehnte Asylwerbende, Ausgewiesene und diejenigen mit zurückgezogener oder abgelehnter Aufenthaltserlaubnis in Norwegen.

Die Taliban haben mit Beginn des Abzugs der internationalen Truppen Anfang Mai mehrere Offensiven gestartet und dabei große Gebietsgewinne erzielt. Mittlerweile kontrollieren sie knapp über die Hälfte aller Bezirke Afghanistans. Die USA und weitere Länder riefen die Taliban am Montag dazu auf, ihre Offensive einzustellen.