NGO: Boot mit 100 Geflüchteten an Bord in Seenot

Ein aus Libyen abgefahrenes Boot mit 100 Menschen an Bord ist in maltesischen Gewässern in Seenot geraten. Das meldete die Hilfsorganisation Alarm Phone, bei der telefonische Hilferufe von Geflüchteten im Mittelmeer eingehen, heute. Vielen Menschen an Bord gehe es schlecht, eine Frau sei bewusstlos und ein Kind in kritischem Zustand. Es sei auch kein Trinkwasser mehr vorhanden, twitterte Alarm Phone.

Die maltesischen Behörden seien bereits vor sieben Stunden alarmiert worden, teilte die Organisation am Vormittag mit. Doch bisher habe man keine Rückmeldung bekommen. „So kümmert sich das maltesische Rettungskoordinationszentrum (RCC) um Menschen in Not“, schrieb Alarm Phone. Man müsse die Menschen umgehend suchen, so die Forderung. „Wir befürchten illegale Abschiebungen nach Libyen“, hieß es zudem.

Inzwischen nehmen die Migrationsbewegungen in Richtung Lampedusa wieder zu. Nach einer Woche, in der wegen des starken Scirocco-Windes keine Boote abgefahren waren, kamen heute zwei Boote mit 35 Menschen an Bord auf der Insel Lampedusa an. Seit Jahresbeginn sind 24.779 Geflüchtete nach Seefahrten in Italien eingetroffen, im Vergleichszeitraum 2020 waren es 10.241 gewesen, wie das Innenministerium in Rom mitteilte.