Geflüchtete in Brüsseler Kirche beenden Hungerstreik

Mehr als 400 Geflüchtete haben in Belgien mit einem Hungerstreik auf ihre Situation aufmerksam gemacht und die Regierung aufgefordert, Aufenthaltserlaubnisse auszustellen. Gestern beendeten sie diesen nach fast zwei Monaten. Es habe Treffen mit Regierungsvertreten gegeben, bei denen es zu „Vereinbarungen“ gekommen sei, so die Nachrichtenagentur Belga unter Berufung auf Vertreter der Streikenden. Wie Belga weiter berichtet, war zunächst unklar, ob wirklich alle Streikenden wieder bereit waren, Nahrung zu sich zu nehmen.

Am 23. Mai waren die etwa 450 undokumentierten Migranten in den Hungerstreik getreten. Sie halten sich in einer Kirche und in Universitätsgebäuden in Brüssel auf. Den Angaben zufolge soll ab heute jeder Streikende über seine jeweiligen Möglichkeiten hinsichtlich einer Aufenthaltserlaubnis informiert werden.

Der Streik war jüngst weiter eskaliert, als ein Teil der Menschen eigenen Angaben zufolge auch auf Wasser verzichtete. Die Hilfsorganisation Ärzte der Welt hatte daher vor möglichen Todesfällen gewarnt. In Belgien leben rund 150.000 Migranten ohne Papiere. Sie seien der Ausbeutung des Arbeits- und Wohnungsmarktes ausgesetzt, warnte die UNO vergangene Woche.