US-Pharmabranche zahlt 26 Mrd. Dollar für Opioid-Vergleich

Im seit Jahren andauernden Rechtsstreit um süchtig machende Schmerzmittel haben vier große US-Pharmakonzerne einen milliardenschweren Vergleich mit zahlreichen Klägern akzeptiert. Die Arzneimittelgroßhändler McKesson, AmerisourceBergen und Cardinal Health sowie der Medikamentenhersteller Johnson & Johnson könnten dabei letztlich bis zu 26 Milliarden Dollar (22,08 Mrd. Euro) zahlen, wie die Generalstaatsanwälte mehrerer US-Staaten gestern verkündeten.

Allerdings würde das Geld, von dem unter anderem Hilfsprogramme finanziert werden sollen, über einen langen Zeitraum von 18 Jahren gestreckt fließen. Zudem handelt es sich bisher nur um einen Entwurf, den viele US-Bundesstaaten, Städte und Bezirke erst noch endgültig verabschieden müssen.

Insgesamt sollen durch den großen Vergleich, über den seit über zwei Jahren verhandelt wurde, fast 4.000 Klagen und diverse Verfahren auf einen Schlag beigelegt werden. McKesson, AmerisourceBergen, Cardinal Health und Johnson & Johnson würden durch den Kompromiss weiterer Strafverfolgung entgehen.

Die vier Konzerne waren beschuldigt worden, mit Schmerzmitteln zur grassierenden Medikamentenabhängigkeit und Drogenepidemie in den USA beigetragen zu haben. Bundesstaaten und lokale Behörden fordern von Unternehmen der Pharmaindustrie schon länger viele Milliarden von Dollar zurück, die sie für den Kampf gegen Opiatabhängigkeit und Überdosierung ausgegeben haben. Zuvor hatten bereits einige andere Firmen einzelne Vergleiche erzielt.