Norwegen gedachte der Opfer des Utoya-Terrors

Der norwegische König Harald V. hat seine Landsleute aufgefordert, mit Jüngeren über die Terroranschläge in Oslo und auf der Insel Utoya zu sprechen. „Als Nation haben wir eine gemeinsame Verantwortung dafür, neue Generationen in die Lehren vom 22. Juli einzuweihen“, sagte er gestern auf einer nationalen Gedenkveranstaltung zu Ehren der 77 Todesopfer der Angriffe vor zehn Jahren.

„Das schulden wir all den Getöteten, den Angehörigen, den Betroffenen und uns selbst. Um bessere Menschen zu werden, um ein klügeres Volk zu werden und um ein noch besseres Norwegen zu schaffen für diejenigen, die nach uns kommen.“

Gleichzeitig wies der Monarch darauf hin, dass man einsehen müsse, dass Norwegen als Gesellschaft bei Weitem nicht genug getan habe, um die Last des 22. Juli 2011 gemeinsam zu schultern und dunklen Kräften entgegenzuwirken. Das bedauere er, sagte Harald.

Der Rechtsextremist Anders Behring Breivik hatte am 22. Juli 2011 mit einer Autobombe im Osloer Regierungsviertel und einem Massaker unter den Teilnehmern des jährlichen Sommerlagers der Jugendorganisation der sozialdemokratischen Arbeiterpartei auf Utøya insgesamt 77 Menschen getötet.

Bei einer Gedenkfeier einen Monat danach hatte der König die wohl schwierigste Rede seines Lebens gehalten. „Ich halte an dem Glauben fest, dass Freiheit stärker ist als Furcht“, sagte er damals unter Tränen. „Ich halte fest an dem Glauben an eine offene norwegische Demokratie und Gesellschaft.“