Stonehenge: Tunnel könnte Weltkulturerbe-Status gefährden

Der umstrittene Bau eines Tunnels könnte den Status des steinzeitlichen Monuments Stonehenge als Weltkulturerbe gefährden. Es gebe „wenig Beachtung auf Regierungsebene“ für den Schutz solcher Stätten, kritisierte der Chef der Organisation World Heritage UK, Chris Blandford, gestern im „Guardian“. Hintergrund ist der geplante Bau eines Autobahntunnels, der nach aktuellem Stand der Planung Fachleuten zufolge das mehr als 5.000 Jahre alte Monument gefährden könnte.

Kultstätte Stonehenge
Reuters/English Heritage

Das zuständige Komitee der UNESCO verabschiedete auf seiner diesjährigen Tagung einen Beschluss, demzufolge Stonehenge im kommenden Jahr auf die Liste der gefährdeten Stätten gesetzt werden könnte, wenn der Bau des Tunnels wie bisher geplant vonstattengehen sollte. Derzeit läuft zudem noch ein Rechtsstreit über den geplanten Bau. Mehrere lokale Organisationen setzen sich für eine Anpassung der Pläne ein. Ein längerer Tunnel wäre zwar teurer, würde aber wohl die Stätte weniger gefährden.

Vor wenigen Tagen hatte die UNESCO bereits der Hafenstadt Liverpool die Auszeichnung als Weltkulturerbe entzogen. Es war erst das dritte Mal in der Geschichte der Welterbekonvention von 1972, dass einer Kultur- oder Naturstätte der angesehene Titel entzogen wurde.