Russland schickt humanitäre Hilfe nach Kuba

Russland hat angesichts der Massenproteste in Kuba mehr als 88 Tonnen humanitäre Hilfsgüter in den Karibikstaat geschickt. Zwei Flugzeuge vom Typ Antonow AN-124 brachten auf Anweisung von Präsident Wladimir Putin Nahrungsmittel sowie Waren für den individuellen Schutz, darunter auch eine Million Masken, in das Land, teilte das Verteidigungsministerium heute mit. Wegen der Coronavirus-Krise hatte sich die wirtschaftliche Lage in Kuba zuletzt zugespitzt und Proteste ausgelöst.

Das Ministerium veröffentlichte ein Video von Soldaten, die die Hilfsgüter verluden. Wenig später starteten die Maschinen vom Militärflughafen Tschkalowski im Moskauer Gebiet. Russland hatte zuletzt mit Blick auf die USA vor einer Einmischung in die gespannte Lage in Kuba gewarnt. Russland ist traditionell enger Verbündeter der kubanischen Führung im Konflikt mit den USA.

USA verhängten Sanktionen

Die US-Regierung hatte nach den Massenprotesten neue Sanktionen gegen Kuba verhängt. Betroffen seien der amtierende Minister der Streitkräfte und die Abteilung des kubanischen Innenministeriums, die eine Niederschlagung der Proteste vorantreibe, teilte das Weiße Haus am Donnerstag mit. Zuletzt waren Tausende Kubanerinnen und Kubaner in zahlreichen Städten spontan für Freiheit, gegen Unterdrückung und Mangelwirtschaft auf die Straßen gegangen.

Solche Proteste hatte es in dem Karibikstaat seit Jahrzehnten nicht mehr gegeben. Kubas Wirtschaft leidet stark unter dem Einbruch des Tourismus in der Pandemie sowie unter US-Sanktionen. Es fehlt an Lebensmitteln und Medikamenten.