Dirigentin Oksana Lyniw ist nach ihrem Debüt bei der Premiere der neuen Produktion des „Fliegenden Holländers“ bei den Richard-Wagner-Festspielen gestern Abend begeistert gefeiert worden. Lyniw, die erste Frau am Dirigentenpult in der 145-jährigen Festspielgeschichte, wurde begeistert bejubelt, als sie nach der Aufführung vor den Vorhang trat.
Vorher hatte sie souverän, kraftvoll, zügig und auf den Punkt durch die knapp zweieinhalb Stunden lange Oper geführt. Dabei ließ sie sich auch von technischen Widrigkeiten und einer Inszenierung, die es sich zum Ziel gemacht zu haben schien, es der Musik an diesem Abend so schwer wie möglich zu machen, nicht aus dem Konzept bringen. Ein gelungener Einstand für die 43 Jahre alte Bayreuth-Debütantin und frühere Assistentin von Stardirigent Kirill Petrenko.
Merkel: „Endlich!“
Die deutsche Kanzlerin und Wagner-Fan Angela Merkel (CDU), die es sich auch in ihrem letzten Amtsjahr nicht nehmen ließ, bei der Festspieleröffnung dabei zu sein, freute sich über die erste Frau am Dirigentenpult von Bayreuth. Darauf angesprochen, antwortete sie bei einem kurzen Empfang nach der Premiere knapp und deutlich: „Endlich!“
Übertroffen wurde der Jubel für die 43-Jährige, die als erste Frau eine Oper bei den berühmten Festspielen dirigierte, nur von dem für eine andere Bayreuth-Debütantin: Die litauische Sopranistin Asmik Grigorian war in der Rolle der Senta der erklärte Star des Abends.