IOM: Mindestens 57 Tote bei Schiffsunglück vor Libyen

Mindestens 57 Geflüchtete sind nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) bei einem Schiffsunglück vor der libyschen Küste im Mittelmeer ertrunken. Überlebende hätten gesagt, dass unter den Toten mindestens 20 Frauen und zwei Kinder seien, schrieb eine IOM-Sprecherin gestern auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. Wie viele Menschen das Unglück überlebten, sagte sie nicht. Der offizielle Twitter-Account der IOM in Libyen erklärte, die Tragödie unterstreiche die Notwendigkeit staatlicher Rettungskapazitäten auf „dieser gefährlichen Route“.

Libyen ist ein wichtiges Transitland für Geflüchtete, die versuchen, nach Europa zu gelangen. Erst am Mittwoch waren vor der Küste des nordafrikanischen Landes rund 20 Menschen bei dem Versuch einer Überfahrt nach Europa ertrunken. Immer wieder sterben Geflüchtete auf dem Weg über das Mittelmeer – meistens, weil ihre untauglichen Boote in Seenot geraten.

Der Menschenrechtsorganisation Amnesty International zufolge werden Geflüchtete in Libyen in Internierungslagern ausgehungert, gefoltert und ausgebeutet. Die von der EU unterstützte libysche Küstenwache fing zwischen Jänner und Juni dieses Jahres rund 15.000 Menschen auf See ab und brachte sie zurück in das nordafrikanische Bürgerkriegsland.