In der Türkei ist die Zahl der innerhalb eines Tages gemeldeten Coronavirus-Neuinfektionen auf mehr als 16.000 Fälle angestiegen – das ist der höchste Stand seit Anfang Mai. Zudem starben im gleichen Zeitraum 63 Menschen im Zusammenhang mit Covid-19, wie das Gesundheitsministerium gestern mitteilte. Das Land mit rund 84 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern hatte Anfang Juli alle wegen der Pandemie erlassenen Ausgangsbeschränkungen aufgehoben. Seitdem steigen die Fallzahlen wieder.
Die Türkische Ärztevereinigung (TTB) warf der Regierung eine falsche Pandemiepolitik vor. Sie forderte angesichts der steigenden Fallzahlen strengere Maßnahmen. Etwa solle die Regierung von Einreisenden entweder zwei Impfungen oder eine zweiwöchige Quarantäne verlangen, so die TTB.
Gesundheitsminister Fahrettin Koca appellierte erneut an seine Landsleute, sich impfen zu lassen. Die Türkei setzt die Impfstoffe des chinesischen Herstellers Sinovac sowie von Biontech und Pfizer ein. Etwa 47 Prozent der Bevölkerung haben mindestens eine Impfdosis erhalten. Rund 28 Prozent sind vollständig geimpft. Der Anteil der ansteckenderen Delta-Variante steigt auch in der Türkei. Wie viel Prozent diese zurzeit ausmacht, wurde aber bisher nicht bekanntgegeben.