Biden kündigt Ende von Kampfhandlungen im Irak an

US-Präsident Joe Biden hat ein Ende der Kampfhandlungen der US-Truppen im Irak angekündigt. Die Beziehungen der beiden Länder würden in eine „neue Phase“ eintreten, sagte Biden gestern zum Auftakt der Gespräche mit dem irakischen Regierungschef Mustafa al-Kadhemi im Weißen Haus. Die USA würden sich Ende des Jahres nicht mehr in Kampfeinsätzen im Irak befinden.

„Unsere Zusammenarbeit gegen den Terrorismus wird auch in dieser neuen Phase weitergehen.“ Die Rolle der USA bestehe weiterhin in der Unterstützung des Irak im Umgang mit der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS), sagte Biden weiter. Eine konkrete Zahl zur künftigen Truppenstärke nannte er nicht.

Abzug schon unter Trump

Im eigenen Land steht Kadhemi stark unter Druck. Erst vor einer Woche wurden bei einem vom IS verübten Anschlag in Bagdad Dutzende Menschen getötet und zahlreiche weitere verletzt. Gleichzeitig wächst der Einfluss proiranischer Milizen in dem Land, die den Abzug der noch rund 2.500 US-Soldaten fordern.

Proiranische Gruppen verübten in diesem Jahr bereits rund 50 Raketen- und Drohnenangriffe auf US-Stützpunkte im Irak. Unter Bidens Vorgänger Donald Trump war bereits der Großteil der US-Truppen abgezogen worden. Die noch verbliebenen Soldaten fungieren offiziell als Berater und Ausbilder für die irakische Armee.