„Hohe“ Erwartungen an UNO-Klimagipfel nach erstem Treffen

Die Umwelt- und Klimaministerinnen und -minister von mehr als 50 Staaten haben sich zur Vorbereitung des UNO-Klimagipfels im November in Glasgow zu Beratungen getroffen. Der Tenor: Die Gespräche waren gut, doch nun sind die Erwartungen hoch.

Die UNO-Klimabeauftragte Patricia Espinosa zog gestern ein positives Fazit des zweitägigen Treffens in London. Sie sprach von „extrem positiven“ Diskussionen und würdigte die „außergewöhnliche“ Beteiligung, unter anderem auch durch China, Indien und die USA.

Der Präsident des UNO-Klimagipfels COP26, der britische Staatssekretär Alok Sharma, begrüßte die „Fortschritte“, die bei den ersten persönlichen Klimagesprächen zwischen Regierungsvertretern seit über 18 Monaten „in einem klaren Geist der Zusammenarbeit“ erzielt worden seien. Allerdings bestünden weiterhin „deutliche Differenzen“, vor allem in Bezug auf finanzielle Fragen. Sharma bezeichnete es zudem als „sehr enttäuschend“, dass sich die G-20-Länder bei einem Treffen vergangene Woche nicht auf einen Kohleausstieg einigen konnten.

Hohe Erwartungen „mehr als angemessen“

Der deutsche Umweltstaatssekretär Jochen Flasbarth bezeichnete die Beratungen als „wichtigen Meilenstein auf dem Weg nach Glasgow“. Er fügte hinzu: „Die Erwartungen an die COP26 sind hoch, und das ist mehr als angemessen angesichts der immer deutlicher zutage tretenden Auswirkungen des Klimawandels.“

Um ärmeren Ländern auf dem Weg zur Klimaneutralität zu unterstützen, hatten sich die Industrieländer 2015 verpflichtet, jährlich 100 Milliarden Dollar bereitzustellen. Deutschland und Kanada werden die internationalen Konsultationen zur Erfüllung dieser Zusage leiten.

Gestern hatten auch Vertreter von fast 200 Ländern die Schlussberatungen über den ersten Teil des neuen, sechsten Sachstandsberichts des Weltklimarats IPCC aufgenommen. Dessen wissenschaftliche Empfehlungen gelten als wegweisend für die globale Klimapolitik.