„Wir sind tief betroffen über diesen tragischen Unfall und den Tod eines Mitarbeiters“, erklärte der Leiter des Chemieparks, Lars Friedrich. 31 Menschen wurden bei dem Unglück verletzt, zwei von ihnen schwer. Zunächst hatte die Stadt von vier Schwerverletzten gesprochen. Das Feuer im Tanklager war am frühen Nachmittag gelöscht.
Die Explosion mit anschließendem Brand ereignete sich im Tanklager des Entsorgungszentrums im Leverkusener Stadtteil Bürrig. Die Feuerwehr, Rettungskräfte und Luftmesswagen waren im Einsatz.
Laut Friedrich bestand auch am Nachmittag weiter eine Gefährdungslage. Es seien schwere Stunden, viele Anrainer hätten Angst. Man sei weiter auf der Suche nach den Vermissten. Unklar ist demnach weiter, ob giftige Substanzen freigesetzt wurden.
Spielplätze sicherheitshalber geschlossen
Erste Luftmessungen der Umweltschutzeinheiten im Kölner Norden ergaben laut Feuerwehr gegen Mittag, dass derzeit keine Gefahr für die Bevölkerung bestehe. Die Messungen würden fortgesetzt. Gleichwohl wurden Autofahrer aufgefordert, Fahrzeugfenster geschlossen zu halten und die Lüftungen auszustellen.
Bewohnerinnen und Bewohner in den nahen Stadtteilen Bürrig und Opladen wurden von der Stadt angewiesen, vorerst kein Gemüse oder Obst aus dem Garten essen. Es ist laut Stadtverwaltung – so wie die Schließung aller Spielplätze in den beiden Bezirken – eine reine Vorsichtsmaßnahme. Eine Einschätzung, ob in den Niederschlägen nach dem Brand „relevante Stoffe“ zu finden seien, lag noch nicht vor.
Warnung vor Rauch noch in Dortmund
Die Feuerwehr im rund 60 Kilometer entfernten Dortmund warnte wegen der Explosion in Leverkusen vor Geruchsbelästigungen in Teilen der Ruhrgebietsstadt. „Gesundheitliche Beeinträchtigungen können nicht ausgeschlossen werden“, schrieb die Feuerwehr einige Stunden nach der Explosion am Dienstag auf Twitter. Fenster und Türen sollten daher geschlossen bleiben. Nach der Explosion hatte sich eine starke Rauchwolke gebildet, die weit über die Stadt hinwegzog.
Ursache für Explosion unklar
Die Explosion hatte sich nach Angaben des Unternehmens aus bisher unbekannter Ursache gegen 9.40 Uhr im Tanklager des Entsorgungszentrums Bürrig ereignet. Danach kam es zu einem Brand im Tanklager. Laut Angaben der Stadt Leverkusen handelte es sich um einen Tank mit Lösungsmitteln. „Die Löscharbeiten mussten warten, bis eine Stromleitung vom Netz getrennt war. Das ist nun geschehen. Die Löscharbeiten beginnen“, teilte die Kommune zu Mittag mit. Am frühen Nachmittag war der Brand dann gelöscht.
Verletzte nach Explosion in Chemie-Konzern
In der deutschen Stadt Leverkusen gab es auf dem Gelände des Chemie-Konzerns Bayer eine schwere Explosion. Mindestens zwei Menschen wurden schwer verletzt, fünf Personen werden vermisst.
„Extreme Gefahr“
Die Anrainer in Leverkusen waren unmittelbar nach der Explosion aufgefordert worden, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe ordnete das Ereignis in die Warnstufe „Extreme Gefahr“ ein.
Die Polizei bat die Bevölkerung, den Bereich großräumig zu meiden und die Straßen für Einsatzkräfte frei zu halten. Zuvor waren bereits die Autobahnen in unmittelbarer Nähe auf dem viel befahrenen Kölner Ring gesperrt worden. Von der Vollsperre betroffen sind das Autobahnkreuz Leverkusen-West sowie die A1 zwischen dem Autobahnkreuz Leverkusen und Köln-Nord.
Der Chempark ist nach eigenen Angaben einer der größten Chemieparks Europas. An den drei Standorten Leverkusen, Dormagen und Krefeld-Uerdingen sind über 70 Firmen angesiedelt.
2019 hatten Bayer und Lanxess ihre Anteile an Currenta an eine Infrastruktur-Investmentgesellschaft der australischen Bank Macquarie verkauft. Das Unternehmen ist Betreiber des Chemparks mit seinen drei Standorten.