Niedergermanischer Limes nun UNESCO-Welterbe

Die UNESCO hat den Niedergermanischen Limes als Teil der Grenze des antiken römischen Reiches als neues Welterbe ausgezeichnet. Das zuständige Komitee der UNO-Organisation für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation (UNESCO) traf die Entscheidung gestern auf seiner Sitzung im chinesischen Fuzhou. Ob hingegen der Donaulimes, an dem auch Österreich als Einreichland beteiligt ist, das Prädikat erhalten wird, ist weiter offen.

Im Rahmen des seriellen Welterbes „Grenzen des Römischen Reiches“ sind beide Abschnitte einzeln nominiert. Der rund 400 Kilometer lange Niedergermanische Limes mit seinen Kastellen und Legionslagern läuft entlang des Rheins.

Ursprünglich hatte das Komitee eine Entscheidung über die Aufnahme des Donaulimes – dessen österreichischer Abschnitt über 357,5 Stromkilometer in den Bundesländern Oberösterreich, Niederösterreich und Wien liegt – in die Welterbeliste bereits am Sonntag treffen wollen, diese dann aber sukzessive aufgeschoben und schließlich eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die das weitere Vorgehen bis zum Ende der Woche klären sollte.

Ungarn zog sich aus gemeinsamen Antrag zurück

Zuvor war in der Diskussion von einem „beispiellosen Fall“ die Rede, nachdem Ungarn kurzfristig aus dem gemeinsamen Antrag mit Österreich, Deutschland und der Slowakei ausgestiegen war. Der Internationale Rat für Denkmalpflege (ISOMOS) wies in der Debatte darauf hin, dass ohne Ungarn rund 400 Kilometer und damit mehr als die Hälfte der Grenze aus dem Antrag herausgenommen worden seien.

Es liege damit keine gültige Bewertung des Projektes vor, ob es sich um eine Stätte von „herausragendem universellen Wert“ handle, was die Grundlage für eine Einstufung als Weltkulturerbe sei. Unter den Mitgliedsländern herrscht deshalb Uneinigkeit, ob die übrigen Teile des Donaulimes dennoch ohne weitere Evaluierung in die Welterbeliste aufgenommen werden sollten.