Zahl der Toten in Großbritannien auf Tageshoch seit März

In Großbritannien ist die Zahl der Coronavirus-Toten auf den höchsten Tageswert seit mehr als vier Monaten gestiegen. Gestern meldeten die Behörden den Tod von 131 Menschen, das waren so viele wie seit dem 17. März nicht. Damals starben 141 Menschen innerhalb von vier Wochen nach einer Coronavirus-Infektion. In den vergangenen sieben Tagen gab es landesweit 480 Coronavirus-Tote, 40 Prozent mehr als in der Vorwoche.

„Das liegt unter anderem an der hohen Fallzahl, die in den vergangenen Wochen registriert wurde“, sagte die medizinische Direktorin der Gesundheitsbehörde Public Health England, Yvonne Doyle. „Wir wissen, dass Todesfälle folgen, wenn es eine hohe Anzahl von Neuinfektionen gibt, und die Daten von heute zeigen, dass wir uns immer noch in der dritten Welle befinden.“

Zahl der Neuinfektionen sinkt

Allerdings gibt es Anlass für vorsichtigen Optimismus. Heute sank die Zahl der Neuinfektionen den siebenten Tag in Folge. Knapp 230.000 Neuinfektionen in einer Woche bedeuten ein Minus von gut 30 Prozent im Vergleich zur Vorwoche.

Expertinnen und Experten sind jedoch unsicher, worauf der Rückgang zurückzuführen ist. Als mögliche Gründe gelten der Beginn der Schulferien, die hohe Zahl von Schülern in Selbstisolation in den Wochen vor den Ferien und das Ende der Fußballeuropameisterschaft, als viele Menschen gemeinsam in Pubs die Spiele schauten.

Allerdings gibt es auch die Befürchtung, dass sich weniger Menschen auf das Coronavirus testen lassen, um ihre Sommerferien nicht zu riskieren, und dass es eine hohe Dunkelziffer Infizierter gibt.