Russland: IS-Kämpfer dringen in Afghanistan ein

Kämpfer der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) dringen nach Erkenntnissen der russischen Regierung in Afghanistan ein. Sie kämen aus Syrien, Libyen und anderen Ländern, sagte der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu der Nachrichtenagentur Interfax zufolge heute.

Russland werde seinem Verbündeten Tadschikistan militärischen Beistand leisten, sollte dessen Sicherheit von Afghanistan aus bedroht werden, fügte Schoigu hinzu. Die Kämpfer sind bereits seit Jahren neben den radikal-islamischen Taliban in Afghanistan aktiv und werden für zahlreiche Anschläge verantwortlich gemacht.

Taliban am Vormarsch

Die Lage in Afghanistan, das im Norden an Tadschikistan grenzt, ist instabil. Dort hatten unlängst Hunderte afghanische Soldaten auf dem Rückzug vor der Offensive der Taliban die Grenze nach Tadschikistan überquert. Nachdem die afghanische Regierung Sonderflüge zur Rückführung der Soldaten organisiert hatte, wurden diese von Tadschikistan zurückgeschickt.

Russland, das einen Militärstützpunkt in Tadschikistan unterhält, plant für kommenden Monat ein gemeinsames Manöver mit Tadschikistan und Usbekistan, das ebenfalls an Afghanistan grenzt. In Tadschikistan hat das Militär vor wenigen Tagen sein bisher größtes Militärmanöver abgehalten.

Die Taliban haben bereits viele Bezirke in Afghanistan unter ihre Kontrolle gebracht. Dem Vormarsch der Extremisten war der Beginn des Abzuges ausländischer Truppen vorausgegangen.