WWF: Tigerpopulationen in Südostasien sinken

In Indien, Nepal und Russland wachsen die Bestände, auf dem südostasiatischen Festland aber sinkt die Zahl wildlebender Tiger: Anlässlich des Welttigertages hat die Naturschutzorganisation WWF die Entwicklung der Population der asiatischen Großkatze beleuchtet. „Die illegale Fallenjagd, befeuert durch den kriminellen und hochlukrativen Handel mit Wildtieren, fegt Südostasiens Wälder förmlich leer“, warnte Artenschutzexperte Karim Ben Romdhane.

Geschätzte zwölf Millionen Drahtfallen in den Wäldern von Laos, Vietnam und Kambodscha seien maßgeblich dafür verantwortlich, dass Tiger in diesen Ländern heute als ausgerottet gelten. In Malaysia, Myanmar und Thailand sinken die Bestände laut WWF seit 2010 teils signifikant – obwohl sich die internationale Staatengemeinschaft damals eine Verdoppelung der Tigerpopulation bis 2022 zum Ziel gesetzt hat.

2010 lebten nur noch 3.200 Tiger in Asiens freier Wildbahn, heute etwa 3.900. Der WWF fordert eine stärkere Bekämpfung der Wilderei und illegalen Fallenjagd durch die Regierungen der Region, internationales Vorgehen gegen den Handel mit Tigern und Tigerteilen sowie den besseren Schutz von Lebensräumen der Großkatzen.

Als ein Beispiel für erfolgreiche Schutzmaßnahmen führte der WWF von Indigenen geleitete Anti-Wilderei-Einheiten an, die Drahtfallen in Malaysias Belum Temengor-Wäldern seit 2017 um 94 Prozent reduzierten. Lebensraumvernetzung in Thailand sorgte dafür, dass sich Tiger aus dem Schutzgebiet Huai Kha Khaeng in benachbarte Gebiete ausbreiten.