Deutsche Inflation geht in Richtung vier Prozent

In Deutschland sind die Verbraucherpreise im Juli sprunghaft gestiegen. Waren und Dienstleistungen kosteten durchschnittlich um 3,8 Prozent mehr als im Vergleichsmonat des Vorjahres, wie das Statistische Bundesamt (StBA) in Wiesbaden heute laut vorläufiger Berechnung mitteilte.

Damit lag die jährliche Inflationsrate in Europas größter Volkswirtschaft erstmals seit August 2008 wieder über der Marke von drei Prozent. In der damaligen Finanz- und Wirtschaftskrise hatte die Teuerungsrate wiederholt über drei Prozent gelegen. Zum Vergleich: In Österreich hatte sich der Wert im Juni auf 2,8 Prozent belaufen.

Ein gewichtiger Grund ist die Rückkehr der Mehrwertsteuer zu ihren alten Sätzen: Im zweiten Halbjahr 2020 hatte die deutsche Bundesregierung die Mehrwertsteuer vorübergehend auf 16 beziehungsweise fünf Prozent gesenkt, um in der Coronavirus-Krise den Konsum anzukurbeln. Seit dem 1. Jänner 2021 gelten nun wieder die üblichen Mehrwertsteuersätze von 19 beziehungsweise sieben Prozent. Waren und Dienstleistungen werden also tendenziell wieder teuer. Außerdem stiegen – wie in Österreich auch – etwa die Preise für Treibstoffe stark an.