Donaulimes schaffte es auf UNESCO-Welterbeliste

Nach längerem Tauziehen ist es nun fix: Der Donaulimes trägt ab sofort das Prädikat Weltkulturerbe der UNESCO. Der gemeinsame Antrag Österreichs, Deutschlands und der Slowakei ist heute bei der 44. Sitzung des zuständigen Komitees im chinesischen Fuzhou angenommen worden. Der österreichische Limes-Abschnitt über 357,5 Stromkilometer liegt in den Bundesländern Oberösterreich, Niederösterreich und Wien.

Donaulimes im süddeutschen Eining
APA/AFP/dpa/Armin Weigel

Der Limes als einstige Grenze des Römischen Reiches erstreckte sich von Großbritannien über Mittel- und Osteuropa und den Nahen Osten bis nach Nordafrika. Die UNESCO strebt die vollständige transnationale Einschreibung der 6.000 Kilometer langen „Grenzen des Römischen Reiches“ an. Die Befestigungsanlagen entlang der Donau bilden nach dem bereits ausgezeichneten Hadrians- und Antoninuswall in Großbritannien (1987/2008) sowie dem Obergermanisch-Raetischen Limes in Deutschland (2005) den dritten Teilabschnitt dieses Großprojekts.

Österreich mit 22 Stätten vertreten

Im Rahmen des seriellen Welterbes „Grenzen des Römischen Reiches“ waren beide Abschnitte einzeln nominiert. Der rund 400 Kilometer lange Niedergermanische Limes mit seinen Kastellen und Legionslagern verläuft entlang des Rheins und wurde bereits am Dienstag als Welterbe ausgezeichnet.

Heidentor in der Region Carnuntum

Österreich ist mit 22 Stätten in diesem Welterbe vertreten. Bei diesen Teilkomponenten in Wien, Ober- und Niederösterreich handelt es sich um unterschiedlichste bedeutende archäologische Fundstätten, die bis heute den Verlauf der antiken Grenzbefestigung mit Kastellen, Wachtürmen und den dazugehörigen zivilen Siedlungen und Verkehrswegen bezeugen. Neben prominent erhaltenen Baudenkmälern, wie etwa dem Heidentor von Carnuntum und nach wie vor sichtbaren Überresten von Befestigungsanlagen, etwa in Tulln, Zeiselmauer oder Traismauer, sind auch im Erdreich verborgene Bodendenkmäler Teil der Welterbestätte.